Düsseldorf, Frühling, Tour de France

Düsseldorf, Landeshauptstadt NRW’s, bekannt für seine Altstadt, seine Rheinuferpromenade, seine Grünflächen im Nord- und Südpark, den Hofgarten, die Tour de France …. Moment für die Tour de France? Das ist doch dieses Straßenrennen, bei dem die Fahrer wahlweise mal ein gelbes Trikot, ein Bergtrikot o.ä. tragen. Ja, ich erinnere mich, vor Jahrzehnten dazu mal was im Fernsehen gesehen zu haben. Genau dieses Rennen startet am 1./2. Juli 2017 hier um die Ecke in Düsseldorf. Frankreichs großes Rennen in Deutschland?

Ja, in der Tat gab es immer wieder mal Etappenziele in Deutschland, 1987 sogar ein Start in Berlin, aber die letzte Stippvisite in Deutschland liegt schon wieder 12 Jahre zurück. 2005 (das mußte ich auch erst googeln) in Karlsruhe und Pforzheim. Wie dem auch sei, am letzten Samstag feierte die Landeshauptstadt „Bonjour le Tour“ um Besucherinnen und Besucher auf den Grand Départ in Düsseldorf einzustimmen. Düsseldorf …? Da hatte ich doch vor ein paar Tagen ein Bild mit vielen frühlingshaften Krokussen im Fernsehen gesehen. Der Verein Pro Düsseldorf hat 1 Million Krokuszwiebeln gespendet und diese bilden jetzt das „blaue Band“ im Hofgarten.

Die Sonne schien, das Frühstück war abgeschlossen, also machte ich mich mal auf die Suche nach dem Frühling und stattete der Tour de France Veranstaltung auf dem Weg auch gleich einen Besuch ab. Der Hofgarten ist sowas wie die grüne Lunge Düsseldorfs, umringt von großen Straßen und doch abgeschieden. Jetzt, wo die Autos auch noch durch den KöBogen Tunnel fahren, kommt oben nur noch ab und zu eine Straßenbahn vorbei. Und wenn erstmal der KöBogen II fertig ist, was noch dauern kann, dann kann man den Hofgarten fast ohne Tunnel von Nord nach Süd durchqueren.

Ende März ist, wie ihr im Bericht aus dem Botanischen Garten Krefeld lesen konntet, zwar erst der Einstieg in den Frühling, aber die 1 Million Krokusse machen schon was her. Vom Ratinger Tor erstreckt sich das „blaue Band“ (ich würde ja auf lila setzen) soweit das Auge reicht. Während ich also im großen Bogen durch den Hofgarten spaziere fällt mir am KöBogen I, genauer am Schadowplatz, noch eine Baustelle auf. Das Eckhaus, in dem bis vor kurzem noch der Drogeriemarkt residierte, wird auch abgerissen. Eine heikle Aufgabe, denn das Kaufhaus Breuninger ist gleich vis à vis. Zum ersten Mal sehe ich, wie ein Gerät mit riesiger Schere und gleichzeitig eingebauter Wasserberieselung sich Zentimeter für Zentimeter in das Haus hineinschneidet. Auch die neuen Bänke, die eine Ecke weiter noch hinter dem Bauzaun warten sehen äußerst hübsch aus.

Ich überquere die Heinrich-Heine-Alle und erreiche in wenigen Minuten den Marktplatz am Düsseldorfer Rathaus. An 21 Ständen zwischen Marktplatz und Rathausufer gab es die Möglichkeit Tour-Luft der Tour de France zu schnuppern. Eins wurde mir bereits nach wenigen Minuten klar, die Tour de France ist ein großer Werbezug. Neben wichtigen Sponsoren gab es, vorbei an Klangskulpturen, auf der Rheinuferpromenade sechs Etappenorte der Tour zu sehen (Liège, Verviers, Haute-Saône, S. de Provence, Peyragude und Troyes), die um den Besuch von Touristen warben. Auch wenn die Tour dann irgendwann unterwegs ist, wird dem Feld eine Werbekarawane vorwegfahren, ganz normal in den Zeitplan integriert, wie die Werbung vor dem Kinofilm.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Mich sprach da eher der riesige Lego-Eiffelturm (3,24 Meter hoch, 1,25 Meter breit und 1,25 tief) an, den der Düsseldorfer Johannes Buchwald in rund 100 Stunden aus 22.000 Steinen nachgebaut hat. Lustig und sehenswert waren dann auch die Walktacts, die zwischen den Besuchern ihre Kreise drehten. Die holländische Brassband „Fietsorkest“ auf einem sechs-sitzigen Riesen-Tandem, der „Lange Gust“ auf einem großen Tretroller, „Jochen“ der wie von Geisterhand fahrende kleine Elefant auf dem Dreirad und die Herde der Maschinenwesen (die ich schon von der Extraschicht 2016 kannte), futuristische Tiere, die aus zahlreichen Fahrradteilen zusammengebaut wurden.

Dazu Musik, Artistik und viele Fahrräder. Am 1. Juliwochenende wird also Ausnahmezustand in Düsseldorf herrschen und da es an diesem Nachmittag auch schon mächtig voll wurde auf dem Marktplatz und in der Altstadt, habe ich zum Ausklang noch etwas Frühling im eingangs erwähnten Nordpark gesucht. Es blühte noch längst nicht alles, aber die Kirsch- und Magnolienbäume waren auch hier von Fotografen (und Modells 😉 ) umlagert.

Weitere Bilder im Flickr und GooglePhotos Album aus Düsseldorf.

Ein Kommentar

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..