NRW Tag 2016 – 70 Jahre NRW

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Das letzte August Wochenende stand für mich ganz unter dem Motto „NRW Tag 2016 – 70 Jahre NRW“. Für mich war es mein erster NRW Tag den ich miterleben durfte und das bei einem Wetter, das schon fast zu viel des Guten war. Ich war noch nie bei einem Fest, bei dem ich es selbst an zwei Tagen nicht geschafft habe alles zu sehen. Zum Glück habe ich den Rat beherzigt, mich einfach treiben zu lassen. Ein paar Punkte standen auf meinem „Wunschzettel“, allem voran ein Besuch im Düsseldorfer Landtag. Dann ein Abstecher zum WDR, den Festumzug wollte ich sehen und den Tag mit einem Besuch der Gourmetmeile auf der Kö abzuschließen. Am Ende des Tages sollte ich wenig gegessen aber 4,5 Liter getrunken und bei Temperaturen weit über 30 Grad, fast so viel wieder ausgeschwitzt haben ;-).

NRW Tag 2016_Landtag

Eins vorweg, ich möchte Dankeschön sagen. Dankeschön allen Organisatoren, allen Geldgebern, schließlich war das Fest komplett für umme, Dankeschön aber auch an die, die das Fest möglich gemacht haben und an diesem Wochenende arbeiten mußten. Angefangen von den Verkehrskadetten, über Polizei und Sicherheitsdienste, Sanitäter, diejenigen die alles auf und wieder abgebaut haben, aber auch an die Beteiligten Standbetreiber, Festumzugsteilnehmer, Maskottchen in schweißtreibenden Kostümen und allen, die in dieser kurzen Auflistung nicht genannt wurden. Mancher von Ihnen hat sich heimlich gesagt, warum liege ich nicht mit einem kühlen Drink im Garten oder am Pool. Seid ehrlich ich kann euch ein bisschen verstehen :-).

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Es ist kurz vor 11.00 Uhr, noch angenehme 24 Grad, als mich mein Weg zu Fuß vom Burgplatz über die Rheinuferpromenade führte. Insgeheim hatte ich bereits eine Warteschlange am Landtag erwartet, aber Fehlanzeige. Kurzer Sicherheitscheck (a la Flughafen) am Eingang und zack schon war ich drin. Muß ich mich jetzt irgendeiner Führung anschließen? Mhmm … sieht nicht so aus, man darf sich (in den zugänglichen Bereichen) frei bewegen. Die Parteien hatten ihre Stände aufgebaut, es gab Bleistifte, Kugelschreiber, Stoffbeutel oder kleine Tütchen. Ob da so kleine Pfefferminz oder Traubenzucker drin sind? Aufgerissen in den Mund, dann gelesen was auf dem Tütchen steht. Blumensamen. Ooops … ;-). Unauffällig im nächsten Papierkorb entsorgt.

NRW Tag 2016_WDR(II)

Und wo ist jetzt der Plenarsaal? Kaum gefunden, hatten bereits eine Reihe von Besuchern ungezwungen auf den Sesseln der Abgeordneten Platz genommen. Heute gab’s Politik im wahrsten Sinne des Wortes zum Anfassen. Hätte ich so nicht erwartet. Eine Art Moderator erklärte in kurzen Worten wo wir uns befinden und sprach einen der Besucher mit Frau Kraft an, schließlich sitze er ja auf ihrem Platz :-). Kaum saß ich auch, gab’s auch schon etwas zu hören. Der Frauenchor Frauenpower aus Willich präsentierte ein knapp einstündiges Konzert. Bombastisch kann ich nur sagen, ich mag Frauenchöre, wenn sie Pop/Rockmusik, Musicals u.ä. singen und als sie dann Conquest of Paradise anstimmten, verspürte ich Gänsehaut. Erst kurz vor Ende der Vorstellung habe ich mich wieder auf den Weg gemacht. Nächste Station der WDR, der im Medienhafen „Ein Tag Live“ präsentierte. Zelte, eine Bühne, der VW Bus aus der Bustour, eine Fotobox und jede Menge Moderatorinnen und Moderatoren. Im null komma nichts stand ich unverhofft mit Jens Olesen im Aktuelle Stunde Studio. Mit dem echten Jens Olesen versteht sich im virtuellen Fotoboxstudio.

WDR

Eine Ecke weiter gab’s dann ein exklusives Foto mit Petra Albrecht, die ihr vielleicht aus der Lokalzeit Düsseldorf kennt und Vera Geisel, der Frau und „First Lady“ von Düsseldorfs OB Thomas Geisel. Nach einen Schlenker zur Historischen Kirmes am Rheinturm gleich um die Ecke und der Autogrammstunde von Thomas Bug, traf dann auch Asli Sevindim am Stand der Aktuellen Stunde ein. Gelegenheit einmal hallo zu sagen, denn bisher kannte man sich nur via Instagram. Nachdem ich mich noch als Fotograf für eine weitere Zuschauerin betätigt hatte, ging es dann zurück in Richtung Altstadt. 3 ½ Stunden waren bereits verrannt, über dem Rhein kreiste eine Propellermaschine mit Fallschirmspringern, ich wollte aber weiter zum Festumzug.

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Kaum am Rathaus ankommen, fahren erste Polizeimotorräder gefolgt vom Zugleiter des Festumzugs vor. Eine verrückte Mischung aus Traditionsvereinen in Trachten und Uniformen, Musikkapellen bis hin zu einer Abordnung der langen Kerls aus Potsdam, eine japanische genauso wie eine große chinesische Gruppe (nicht umsonst gibt es einmal im Jahr das Japan- und das Chinafest in Düsseldorf, letzteres wieder im September), aber genauso eine Abordnung aus dem Ruhrpott in Bergmannsuniform aus Bochum. Dazwischen immer wieder Musikkapellen mal mit Trommeln mal mit Dudelsack. Im Werbeblock mit Elektrofahrzeugen und Tanzschulen gab es trotz 36 Grad, Tänzerinnen und Tänzer, wo mir der Schweiß schon im Stehen runterlief. Irgendwo dazwischen tat sich für einige Minuten eine Lücke auf. Wer in Kostüm oder Klotschen (Holzschuhen) unterwegs war, kam bei dem Tempo nicht mehr mit. Erste Besucher dachten es wäre vorbei und brachen langsam auf, als die nächste Gruppe um die Ecke bog.

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Irgendwann mußte unweigerlich der Karnevalsteil kommen. Helau mit Kamelle und Strüßje, uff ta ta und bunten Wagen. Waren die Mexikaner davor oder dahinter, ich weiß es nicht mehr, es war so verrückt, daß auch die Spargelkönigin nicht weiter aus dem Rahmen fiel. Als der letzte Wagen durch war, brauchte ich nach 6 Stunden auf den Beinen jetzt dringend eine Pause. Ich sah zu, daß ich aus der Sonne in den Schatten kam. Hinsetzen, trinken, durchatmen. Mindestens 20 Minuten, denn ich merkte, daß mein Kreislauf die Pause bitter nötig hatte. Außerdem knurrte mein Magen, denn außer ein paar Knabbereien hatte ich den Tag über noch nichts gegessen (selbst die Blumensamen hatte ich ja entsorgt 😉 ). Also sollte ich mal den Weg zur Gourmetmeile an die Königsallee einschlagen. Im Bummeltempo ging es zwischen Zelten und KöGraben entlang und ich konnte mich nicht entscheiden. Der Schweiß stand mir auf der Stirn und auf Nougat, Käse oder Krabben war mir jetzt irgendwie nicht.

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Also führte mich mein Weg ganz ans Ende der Kö, auf die Wiese am Graf Adolf Platz. Hier standen die einschlägigen Burger Wagen und ich konnte endlich etwas essen. Dazu Disco Mukke und ein paar Tropfen von oben, just in dem Moment, als ich in den Burger beißen will. Die Schwüle läßt etwas nach, die Sonne verschwindet mal kurz hinter Wolken und nach 5 Min. ist die Regenwolke auch schon wieder vorbei. Mittlerweile zeigt die Uhr 18.30 Uhr. Wo sind bloß die letzten zwei Stunden geblieben. Ich bleibe noch einen Moment sitzen, beobachte die Wolken und genieße auf dem Rückweg noch ein Craft Bier mit Rhabarber Geschmack. Gewöhnungsbedürftig, nicht schlecht, aber gewöhnungsbedürftig. Noch ca. 1 Stunde bis zu Culcha Candela. Ich organisiere mir noch einen weiteren Liter Wasser in den Schadow Arkaden, lese mal was ihr so bei Twitter geschrieben habt und mache mich doch noch auf, zurück zum Burgplatz.

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Pünktlich auf die Minute startet um 20.30 Uhr das Konzert mit Culcha Candela. Der Höhepunkt des Abends, bei herrlichem Sonnenuntergang. Ich hätte beinahe verpaßt, daß auf dem Burgplatz zwei Bühnen standen und das Konzert auf der linken startet, während ich in der Nähe der rechten Bühne gewartet hatte. Der Burgplatz ist voll bis auf den letzten Platz, aber Culcha Candela beschallen locker die halbe Altstadt mit ihrer Show. Nach ca. 40 Minuten mache ich mich langsam auf den Heimweg und höre die Musik noch mehrere 100 Meter auf dem Weg zur U-Bahn. Gerne hätte ich noch die NRW Reisestände besucht und die komplette Veranstaltungsfläche auf der Oberkassler, also der gegenüberliegenden Rheinseite, aber das war an einem Tag nicht zu schaffen.

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Es ist Sonntag früh, meine Augen stehen noch in Sparstellung und obwohl ich den ganzen Samstag unterwegs war, habe ich keinen Sonnenbrand. Darauf hatte ich fast gewettet, als ich Samstag Abend in der Bahn saß :-). Nach einem Kaffee geht es zum zweiten Tag des NRW Tages. Dieses Mal nehme ich bis zum Park&Ride Parkplatz Haus Meer in Meerbusch das Auto und fahre erst von dort mit der sogenannten K-Bahn bis nach Düsseldorf. Die K-Bahn ist eine Art größere Straßenbahn (K steht übrigens für Krefeld), die ab der Haltestelle Tonhalle als U-Bahn unter Düsseldorf hindurch fährt.

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An der Haltestele Luegallee (dürfte einigen bekannt sein, die regelmäßig die Rheinkirmes besuchen) geht es dann auf die Oberkassler Rheinseite. Kinderspielecken, Hüpfburgen, Gesundheitsberatung, Tanzschule aber auch die viel beworbene Blaulichtmeile hat hier ihren Platz. Die Polizei präsentiert ihren Fuhrpark vom Opel Blitz über den VW Käfer und Passat bis zu den neuesten Fahrzeugen. Man konnte mal einem Blitzer ganz nahe kommen, der Hundeschulung folgen (hier moderierte der weltbekannte Manfred („Manni“) Breukmann), oder sich in Sachen Ausbildung beraten lassen. Die Tütchen hier hatten übrigens tatsächlich Traubenzucker 😀 .

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Während Manni Breukamnn den Bösen miemt und im Rahmen einer Präsentation von einem Polizeihund in den künstlichen Ärmel gebissen wird landen plötzlich die Fallschirmspringer der GSG9 hinter uns. Die Feuerwehr, ebenso reichlich vertreten u.a mit einem riesigen Löschfahrzeug des Düsseldorfer Flughafens, zeigte was passiert wenn man Fett mit Wasser löscht oder eine Deoflasche ins Feuer fällt (Bitte nicht Nachmachen!). Beim THW gab’s Taucher im Becken zu bewundern, die Bundeswehr präsentierte das Material, für das wir Steuerzahler geradestehen und überall durfte man anfassen, reingucken und (von Kindern geliebt) reinkrabbeln. Höhepunkt der Polizeihubschrauber auf den Rheinwiesen.

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Den Sonntag Nachmittag wollte ich auf der Altstadtseite des Rheins enden lassen, aber um auf die andere Rheinseite zu kommen muß man entweder die Brücke oder, die für den Tag eingerichtete Fähre über den Rhein nutzen. Also todesmutig in die Warteschlange. Todesmutig? Na ja, sagen wir mal so, das Betreten der Fähre dauert nun mal so seine Zeit, dann das Übersetzen ans andere Ufer, dort steigen die Leute wieder aus und die neuen wieder ein. Ergo dauert so ein hin- und zurück rd. 25 Min. Das war der einzige Minuspunkt an diesem Fest. Als abzusehen war, daß mein Übersetzen mit dem angesagten Schiffskorso um 14.30 Uhr zusammenfällt, habe ich die Warteschlange verlassen und den Schiffen vom Oberkasseler Ufer zugeschaut. Ein schöner Abschluß, der mir für diesen Nachmittag reichte. Da die Fähre während des Schiffskorsos ausgesetzt hatte und die Warteschlange jetzt die Stundenmarke erreicht hatte, bin ich gemütlich zurück zun den öffentlichen Verkehrsmitteln, um den Heimweg anzutreten. Ganz viele Bilder habe ich im Düsseldorf Album „Düsseldorf 2016“ bei Flickr und Google Photos (ans Ende scrollen) hinterlassen.

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