Besuch im Sauerland – Von Iserlohn nach Altena

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Mit der Ruhrtopcard gibt es bekanntlich eine ganze Reihe von Ausflugszielen, bei denen der Eintritt frei ist. Einige davon liegen fast vor der Haustüre und einige sind etwas weiter entfernt. Schon seit drei Jahren möchte ich einen Ausflug ganz weit in den Osten des Ruhrgebiets machen. Genauer gesagt klopfe ich schon an das Tor zum Sauerland.
In Iserlohn befindet sich nämlich die Dechenhöhle (eine Tropfsteinhöhle) und das Höhlenmuseum, in Altena befindet sich die gleichnamige Burg Altena sowie das Drahtmuseum. Da diese Ziele relativ nah bei einander liegen, habe ich meinen Urlaub in der letzten Woche genutzt und einen Tagesausflug ins Sauerland gemacht.

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Um den Tag bestmöglich zu nutzen, hieß das für mich pünktlich um 7.00 Uhr aufzustehen. Das Wetter sollte entsprechend gut werden und an einem Feiertag hoffte ich, daß auch die Straßen leerer sind als sonst. Es ist knapp 8.20 Uhr, als ich im Auto sitze und zunächst Richtung Ruhrgebiet rolle. A52 / A40 / A45 und A46 stehen auf meinem Spickzettel und das Navigationsgerät sieht es genauso. Nach ca. 75 Min. erreiche ich Iserlohn. Bereits kurz nach Verlassen der Autobahn bei Iserlohn Oestrich stehen die ersten Hinweisschilder, so daß die Dechenhöhle kaum zu verfehlen ist. Beinahe hätte ich die Zufahrt trotzdem verfehlt, denn als das Navi sagt „links abbiegen“ war nicht die Kreuzung sondern die schmale Durchfahrt unter einem Bahndamm hindurch gemeint :-). Mehrere kostenlose Parkplätze empfangen mich und ich bin nicht der einzige, der heute auf die Idee gekommen ist, eine Führung mitzumachen. Es ist mittlerweile 9.30 Uhr, die Kasse ist bereits geöffnet.

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Die (RTC) Eintrittskarte gilt sowohl für den Besuch der Dechenhöhle als auch für das angeschlossene Höhlenmuseum (es sei dann man möchte nur ins Museum, das geht auch). Die erste Führung startet um 10.30 Uhr und da ich noch etwas Zeit habe, drehe ich vorab eine Runde durch das Museum. Dinosaurier begrüßen mich und sind auch der Treffpunkt für die spätere Führung. Dann ziehe ich den Reißverschluß meiner Jacke hoch, denn in der Tropfsteinhöhle ist es das ganze Jahr über nur 10 Grad. Es geht 900 Meter durch den Berg. Die Kinder werden nach ihrem Wissen in Sachen Tropfsteinhöhle gefragt und können mit Stalagtiten, Stalagmiten und Stalagnaten (das Wort war selbst mir neu) glänzen. Damit ihr euch genauso gut mit Tropfsteinen auskennt, findet ihr hier ein paar Eselsbrücken.

Dechenhöhle

Nach rd. 40 Minuten kommt man am unteren Ende, ganz in der Nähe des Höhlenmuseums wieder raus. Ob man die Dechenhöhle gesehen haben muß? Wenn ihr Kinder dabei habt, ist es bestimmt ein tolles Erlebnis, als Erwachsener war das jetzt nicht meine allererste Höhle. Ich meine mich zu erinnern, daß ich vor vielen Jahren mit meinen Eltern Höhlen in der Fränkischen Schweiz besichtigt habe, die mir viel größer vorkamen. Vielleicht war ich aber auch nur kleiner ;-). Da fotografieren in der Höhle nicht möglich ist, zeige ich euch ein paar Bilder mit freundlicher Genehmigung der Dechenhöhle.

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Ca. 20 Autominuten später erreiche ich Altena, die Stadt an der Lenne. Im Vorfeld habe ich mich via Internet nach Parkplätzen umgesehen. Der größte von Ihnen ist auch schnell gefunden. Ich bin mir etwas unsicher, wie das mit den Parkgebühren ist. Entlang des Lenneufers ist nur kurzparken möglich und auf dem Parkplatz „Langer Kamp“ ganz am Ende des Ortes kostet es anscheinend nichts. Auf dem Parkplatz gleich links daneben kostet es wieder etwas? Wieso trotzdem viele da parken erschließt sich mir nicht. Ich studiere sie Schilder und entscheide, nein auf meiner Seite kostet es nichts. Soll ich den Erlebnisaufzug zur Burg nehmen (ca. 900 m vom Parkplatz in der Fußgängerzone) oder soll ich den Weg zur Burg zu Fuß nehmen? Da die Sonne mittlerweile rausgekommen ist und ein bisschen Bewegung sicherlich gut tut, wähle ich den Weg zu Fuß.

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Die Straße geht vom Parkplatz aus direkt bergan und die Burg oben am Hang ist nicht zu übersehen. Es dauert etwa 15 Minuten bis man den Burghof erreicht hat. Dort ist auch die Kasse, an der ich meine Eintrittskarte bekomme. Damit darf ich die Burg betreten, die verschiedenen Museumsräume der Burg besichtigen und später noch ins Drahtmuseum unweit meines Parkplatzes. Die Museumsräume sind praktischerweise durchnummeriert, mal geht es durch 2-3 Räume und wieder raus, hinter der nächsten Türe geht es durch 6-8 Räume und erst dann wieder raus. Welches die interessantesten Räume sind? Das dürfte Geschmackssache sein. Mir gefiel der Teil „Schachbalken und Adler„, ein großer Saal mit einer klassischen Ahnengalerie und Fenstern mit als Glasmalerei eingelassenen Wappen märkischer Städte. Alleine in dem Raum könnte man sich 1/2 Stunde aufhalten.

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Nicht minder interessant fand ich die Räumlichkeiten der ehemaligen Jugendherberge. Es handelt sich um die im Originalzustand erhaltene erste ständige Jugendherberge der Welt, die 1914 eingerichtet und bis 1958 betrieben wurde. Im Speisesaal der Jugendherberge kann man noch den Lehrertisch am Kopfende deutlich erkennen. Fast ist es, als höre man noch die Stimmen der Jungen und Mädchen an den langen Tischen. Gleich darunter die Schlafsäle von damals. Ob man in diesen Räumlichkeiten auch übernachten kann? Versucht es doch mal, ihr müßt aber tagsüber mit einem dauernden Besucherstrom leben :-D. Nein im Ernst, die Burg hat tatsächlich noch eine Jugendherberge mit 60 Betten, natürlich nicht in den Museumsräumen, etwas moderner ist es dann doch geworden. Mehr Info’s bekommt ihr hier. Der Nachmittag nähert sich dem Ende, ich fühle mich ein bisschen müde, schließlich bin ich bereits seit 7.00 Uhr auf den Beinen.

Drahtmuseum

Aber ich möchte auf jeden Fall noch einen Blick in das Drahtmuseum werfen, nicht umsonst ist Altena die Drahtzieherstadt. Das Museum erzählt, was alles nicht möglich wäre, wenn es keinen Draht gäbe. Es zeigt wie man Draht zieht und zeigt an Beispielen wo sich überall Draht versteckt. Angefangen in der elektrischen Spule für Radio und Fernsehen über das Telefon bis hin zu den Kabelbäumen im Auto. Abgeschlossen wird der Rundgang mit der Darstellung von Kunstobjekten aus Draht. Die Uhr zeigt mittlerweile 16.30 Uhr, ich gönne mir noch ein Eis, bevor ich nach Hause aufbreche. Es ist Feiertag und die Straßen sind auch auf dem Nachhauseweg erfreulich leer. Nach ca. 75 Min. fahre ich wieder auf den heimischen Garagenhof. Mehr Bilder gibt’s bei Flickr und GooglePhotos.

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