Ein Tag am Niederrhein

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Manchmal kommt man ja so von Hölzken auf Stöcksken, soll heißen man sucht im Internet nach A, findet aber nur B. B ist aber auch ganz interessant und so stolpert man über C. So ähnlich ging es mir vor einiger Zeit, als ich etwas über die neue Rheinbrücke bei Wesel las und schon gar nicht mehr wußte, welches Hölzken mich auf dieses Stöcksken gebracht hat. Während ich so google und binge 🙂 , sah ich dann Bilder, welche die Überreste der historischen Eisenbahnbrücke bei Wesel zeigt. Die Brücke wurde in den Jahren 1872 bis 1874 von der Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft gebaut und im zweiten Weltkrieg zerstört. Xanten, ja da war ich schon häufiger, aber Wesel, da war ich noch nie, dabei liegt es rechtsrheinisch mit Xanten ungefähr auf gleicher Höhe.

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Als ich dann beim Durchblättern der RuhrTopCard Broschüre etwas über das zu Xanten gehörende Naturforum Bislicher Insel las, war A, B und C komplett. Also bin ich los, um die neue Rheinbrücke zu bestaunen, an den Ruinen der alten Eisenbahnbrücke entlang zu laufen und mir danach die Bislicher Insel zu Gemüte zu führen. Von der Weseler Straße führte mich der Weg auf die Zufahrt, die zur alten (Auto-)Brücke führte. Vor mir der Teer, rechts und links Bäume alles ganz normal aber doch irgendwie anders. Nach ca. 600 – 700 Metern endet die Straße vor einem Zaun, hier geht’s nur noch mit dem Fahrrad oder per Pedes weiter. Bis zu der alten Eisenbahnbrücke ist es gut einen Kilometer. Die Brücke (oder das was davon übrig ist) ist vor 70 Jahren im zweiten Weltkrieg zerstört worden und dümpelt seit dem so vor sich hin. Betreten darf man sie nicht. In der Mitte, da wo ein Bogen ganz zerfallen ist kann man aber *hüstel* ein bisschen klettern (von mir habt ihr das aber nicht). Links davon sieht man übrigens den 320 Meter hohen Sendemast Wesel-Büderich. Zurück am Auto geht es weiter zur Bislicher Insel.

Diese ist eigentlich eine Auenlandschaft und weniger eine Insel, liegt umschlungen von einem Altrheinarm, der im 18. Jahrhundert durch eine Begradigung des Rheins entstanden ist. Bei Sonnenschein kann man entlang der Bislicher Insel meilenweit laufen oder Fahrradfahren. Na ja, kann man … ohne Fahrrad fühlte ich mich jedoch ziemlich verlassen. Der Eyländer Weg, auf den mich mein Navi mit dem Auto schickte, ist mehr sowas wie ein überbreiter Radweg und leider ziemlich weit weg vom Rhein. Zum Glück wußte ich, daß die Erde eine Kugel und keine Scheibe ist, sonst hätte ich Angst bekommen, gleich irgendwo runter zu fallen. Das Navi war weiter der Meinung ich müßte noch 2 km fahren. Irgendwann kam ich dann auch tatsächlich am Naturforum an. Das Haus (Eintritt 3,- €) zeigt auf zwei Etagen an verschiedenen Informationsstationen alles über das Thema Auenlandschaft und Bislicher Insel. Man lernt, welche Tiere hier zu finden sind und was z.B. ein Auenwald ist. Hinter dem Haus befindet sich ein großer Garten mit Apfelbäumen (z.Zt. natürlich ohne Früchte) und ein kleines Biotop. Wenn ich ehrlich bin, alles recht überschaubar.

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Der Besuch des Naturforums war für mich in der RuhrTopCard enthalten und im angeschlossenen Auencafé (Achtung Öffnungszeiten in der Nebensaison nur Sa. – So. von 11.00 – 18.00 Uhr, in der Hauptsaison Di. – So. von 11.00 – 18.00 Uhr, montags Ruhetag) wollte ich noch ein Stück Kuchen und einen Kaffee genießen, mußte aber feststellen, das die Hauptsaison erst im Mai startet 😦 . Also habe ich meine Reise entlang des Eyländer Wegs bis zur Personenfähre über den Rhein fortgesetzt und am dortigen Cafe und Restaurant ein Stück Kuchen gegessen. Bei dem tollen Wetter war es rappelvoll, die Fähre setzte Fußgänger und Radfahrer (keine Autos) über den Rhein und das Cafe schien mir neben Fahrradfahrern ein Geheimtreff für Motorradfahrer(innen). Ob ich Vögel gesehen habe? Ja zwei Störche, die gleich gegenüber des Naturforums nisteten. Weitere Vögel muß es wohl gegeben haben, denn an einer Stelle standen ein paar Beobachter mit Objektiven die vermutlich bis nach Wesel reichten ;-). Ich habe keine (Vögel) gesehen.

Bilder im „Rhein und Ruhr“ Album bei Flickr und Google+.

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