Abschalten oder warum Stille so gut tut

sIst euch schon mal aufgefallen wie ruhig Stille sein kann? Nein im Ernst, unser Alltag ist mal mehr und mal weniger laut und nicht alle Geräusche können wir unterdrücken, insbesondere dann, wenn es vom ausgeübten Beruf abhängt. Aber nicht nur Maschinen, klappernde Tastaturen oder klingelnde Telefone sondern auch Auto- und Flugverkehr beschallen unseren Alltag und selbst Fernseh- und Radiogeräte, MP3Player usw. die wir abstellen könn(t)en, dudeln uns manchmal die Ohren zu. Daher liebe ich es, wenn jetzt wieder die warme Jahreszeit kommt. So rund eine halbe Stunde bevor ich zu Bett gehen möchte, schalte ich immer häufiger sämtliche Geräte ab, bereite mich bereits auf‘s Schlafen gehen vor (was man halt so macht 🙂 ) und setze mich dann nochmal für 20-30 Minuten auf den Balkon.

Vor meinem Balkon steht nur ein riesiger Baum, an dem die Blätter im Wind rascheln, auf der Straße fährt kaum mehr ein Auto und selbst wenn, die Straße liegt auf der anderen Hausseite, was den Schall recht gut abschirmt. In der Umgebung sieht man noch das eine oder andere beleuchtete Zimmer, sonst nichts. Selbst das Zwitschern der Vögel, das mich tagsüber keineswegs stört, ist verstummt. Es ist fast absolut still. Gut, das klappt nur bedingt, wenn man bereits um 22.00 Uhr ins Bett zu gehen gedenkt, aber bei mir gehen die Zeiger da schon eher auf Mitternacht zu.

Mond1Ich bin kein Kind vom Dorf, ich mag es in der Stadt zu wohnen und dank einiger Ohrgeräusche herrscht bei mir seit einigen Jahren niemals vollkommene Stille. Wenn ich nach Hause komme, wird meistens sogar bewußt irgendeine Schallquelle eingeschaltet, weil ich, wenn ich alleine bin, irgendeine Art von „Unterhaltung“ brauchen kann, aber am Abend, so als Vorbereitung für die Nacht, finde ich es sowas von entspannend auf dem Balkon zu sitzen, den Kopf abzuschalten und einfach in die Dunkelheit zu blicken, wobei es in der Stadt ja niemals so richtig dunkel wird.

Mal ist der Himmel klar und man kann die Sterne sehen, mal ist der Himmel bewölkt und in der Ferne sieht man nur die besonders hellen Objekte. Wohlgemerkt ich sitze da nicht in Pullover und dicker Jacke, das fände ich mehr als unbequem, ich sitze da nur, wenn es das warme Wetter erlaubt und dann in leichter Bekleidung. Die nächste Bebauung ist einige Meter entfernt und man müßte sich schon Mühe geben, mich mittels Fernglas zu beobachten, was mir ehrlich gesagt auch egal wäre. Denkt mal darüber nach, oder gerade nicht, schaltet einfach mal alles ab, auch den Kopf, rechtzeitig bevor ihr heute Abend schlafen geht.

3 Kommentare

  1. Es gibt nichts besseres als auf sich zu hören, die Zeit Zeit zulassen. Für mich sind es die Momente wo man intensiv lebt z.B. barfuss im nassen Gras laufen, mit meinem Skatern ganz allein um 05.00 Uhr auf den Strassen zu rollen, oder sowie Du einfach nur im Dunkeln der Stille zu zuhören. Wir wohnen seit einigen Wochen direkt in der Natur, der dunkle Wald ist 100 Meter entfernt und wenn abends die Rufe des „Buhus“ erklingen weiss ich das Ich hier genau sein möchte. Der Uhu heißt Buhu weil er nur dies ruft.
    Geniesse es jeden Moment Michael.
    Grüsse sendet Dani

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